Gotteszell, 6.2.2018 Am Kirchplatz 5 in Gotteszell hat der neue Verein „Wissen wie Leben“ e. V. sein Domizil. Der erste Vorstand ist Michael Sommerauer aus Taferstried und sein Stellvertreter ist Josef Grotz aus Teisnach. Als Schriftführer fungiert Michael Budnschuh aus München und Schatzmeisterin ist Lindy Weiß aus Markt Schwaben. Weitere Vereinsmitglieder leben auch im EU – Ausland. Dieser Verein ist also international und weltoffen.
So sind auch die Ziele des Vereins. Man will eine Plattform für verschiedene Aktivitäten bieten, die Menschen zusammen bringen und wie man das Leben besser meistert. Die Grundidee ist, Kommunikation herzustellen und zu pflegen. Deshalb hat der Verein eine Menge Aktivitäten geplant. Wissensvermittlung und Aufklärung über gesunde Lebensweise
in Bezug auf Ernährung, Lebensmittel und sportliche Betätigung. Dazu will man Vorträge organisieren, wie etwa Gesundheitsvorträge aber auch Reiseerlebnisse. Es ist an Filmvorführungen für Kinder und Jugendliche gedacht, mit anschließender Besprechung des Gesehenen, was besonders für junge Leute wichtig ist. Kinder will man handwerklich bei Arbeiten mit natürlichen Materialien beschäftigen und damit an die Natur heranführen.
Man denkt auch an Yoga- und Entspannungskurse sowie Babyturnen. Ebenso sind Kochkurse und Kräuterwanderungen geplant.
Weitergeben von Wissen ist ein großes Ziel. So sollen Treffs organisiert werden, in denen etwa Jugendliche den Älteren bei Problemen mit Handy oder Computer Tipps geben, wie die Geräte handhabt werden oder Probleme gelöst werden. So kann das auch bei Handarbeiten und handwerklichen Tätigkeiten geschehen. Das Motto ist „wenn einer was weiß, soll er dieses Wissen mit anderen teilen“. Viele Menschen wären bereit Wissen aus unterschiedlichen Bereichen des Lebens weiterzugeben. Der Verein bietet hier die Plattform und ist für alle offen, die eine Idee haben und sich einbringen wollen. Der Vorsitzende Michael Sommerauer Tel.09929/9575982 und sein Stellvertreter Josef Grotz Tel. 09923 3227 nehmen Vorschläge jeder Art gerne entgegen und helfen bei deren Verwirklichung nach den Statuten des Vereins.
Der Verein startet bereits am kommenden Montag, den 19. Februar 2018 um 19:30 Uhr im Vereinstreff am Kirchplatz 5 in Gotteszell mit einem ersten Vortrag, wobei der Verein auf viele Besucher hofft. Heilpraktikerin Annie Sommerauer referiert über das Thema „Diabetes, die Krankheit mit dem Zucker“.
Gotteszell, 19.2.2019 Der Verein „Wissen wie leben“ hatte zu dem Vortrag „Der Boden – eine lebendige Lebensgrundlage“ eingeladen. Vorstand Michael Sommerauer konnte dazu neben dem Referenten gut zwei Dutzend interessierte Zuhörer begrüßen.
Wilhelm Mittermeier aus Wolfstein, Biolandwirt aus Leidenschaft, berichtete von seiner Denkweise und seinen Erfahrungen, speziell auch über den trockenen Sommer 2018. Vor allem erklärte er den Wert des Bodens so fesselnd, dass seine Zuhörer kaum glauben konnten, dass dabei zweieinhalb Stunden vergangen waren. Mittermeier erinnerte, die meisten Menschen hätten heute keinen Bezug mehr zum Boden. Die Spiritualität zum Boden wie ihn unsere Ahnen hatten, gebe es nicht mehr. Er zitierte Häuptling Seattle „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fisch gefangen, werdet ihr erkennen, dass man Geld nicht essen kann“. Die Einblicke, die Mittermeier in das Bodenleben eröffnete, waren faszinierend. Er erklärte die Vielzahl von Bakterien, Pilzen, Algen und Kleinstlebewesen in einem Quadratmeter gesunden Waldboden, der 200 Liter Wasser speichern kann. Weiter schilderte der Referent, wie es dazu kommt, dass auf dem Boden etwas wächst und nannte Schadstoffe wie Blei, Quecksilber und Cadmium. Gehäuft wachsender Mauerpfeffer ließe auf Nickel im Boden schließen und erklärte weitere Zeigerpflanzen für bestimmte Schadstoffe.
Die Humusbilanz müsse aufgebaut werden, forderte Mittermeier, denn Humus sei ein wichtiger Wasserspeicher. Ein Prozent Humusaufbau sei innerhalb 10 bis 15 Jahren möglich, während der Abbau in den letzten Jahrzehnten wesentlich schneller voranging, resümierte der Referent. Er erklärte anschaulich, wie man auch im Hausgarten den Boden ohne Chemie gesünder machen und Humus aufbauen kann indem man das Bodenleben „füttert“ und wies darauf hin, dass jeder Gartenboden individuell sei. Durch Bodenproben, die man über Gartenbauvereine durchführen lassen könne, bekäme man gezielte Hinweise, womit der Boden zu verbessern sei. „Der Boden kann sich auch regenerieren, wenn man ihn nur lässt“, meinte Mittermeier und erinnerte an die Brache, wie man diese früher praktizierte, was sich aber heute kein Landwirt mehr leisten könne, denn der unterliege Zwängen. Der Verbraucher könne mit dem Kaufverhalten dazu beitragen, dass mehr umweltschonende Biolandwirtschaft aufgebaut werde. Wichtig sei stets der Dialog, denn jeder Landwirt fragt sich „was will der Verbraucher und was ist er gewillt dafür zu bezahlen“. Vor allem müsse in uns allen das Bewusstsein wachsen, sorgsam mit unserem Boden, mit unseren Ressourcen umzugehen. Zwischendurch und auch am Ende seines Vortrages beantwortete der Referent die Fragen der Zuhörer zu diesem hochinteressanten aber sehr komplexen Thema.
Alle Fotos © Michaela Mittermeier, mit freundlicher Genehmigung.